Liedberg Historischer Ortskern

Liedberg der Ortskern





Der Ort Liedberg liegt auf der Nordseite der gleichnamigen Quarzit Kuppe Liedberg.

 

 

Diese ist als Naturschutzgebiet ausgewiesen und stellt das älteste Natur- und Kulturdenkmal des Rhein-Kreises Neuss dar. Sie entstand vor über einer Million Jahren und ist mit 74 m ü. NN eine der höchsten Erhebungen am linken Niederrhein in der Tiefebene der Niederrheinischen Bucht.

Steinwerkzeuge aus der Altsteinzeit wurden hier gefunden. Auf dem Haag, der bewaldeten Spitze des Hügels, thront das ehemals kurkölnische Schloss Liedberg, eine der wenigen Höhenburgen am Niederrhein.

Der Korschenbroicher Stadtteil Liedberg besteht aus den Ortsteilen Liedberg, Steinhausen, Drölsholz, Steinforth und Rubbelrath.

 

 

Geschichte

Ur- und Frühgeschichte
Am Fuße des Liedbergs wurden Archäologische Funde entdeckt, die auf Werkzeuge aus der frühen Altsteinzeit hinweisen. Mit Sicherheit gehören weitere Faustkeile und Klingen in die spätere Altsteinzeit. Dieser Fundplatz von Geräten des Neandertalmenschen, der vor etwa 100.000 Jahren lebte, ist bisher im Rhein-Kreis Neuss einmalig.

Römerzeit
Durch Liedberg verläuft eine alte Römerstraße, die von Neuss am Rhein bis nach Linne an der Maas in die heutigen Niederlande führte. Liedberg verdankt seine Bedeutung in der linksrheinischen Geschichte seiner einzigartigen Lage, die schon von den Römern als strategischer Stützpunkt erkannt wurde.

Die Römer hatten den Liedberger Quarzit sowohl für ihre Profanbauten als auch für kultische Gebäude und Monumente verwendet. Nachweislich sind in der Region mehr als 200 römische Landhäuser mit Liedberger Sandstein gebaut worden.

Mittelalter
Im Jahre 1100 wurde erstmals die Burg der Edelherren von Liedberg erwähnt. Später diente diese Höhenburg als Sitz eines kurkölnischen Amtmannes. Zum kurkölnischen Amt Liedberg gehörten unter anderem die Orte Kaarst, Holzheim, Frimmersdorf, Gindorf und Gustorf.

Neuzeit
Nach dem Wiener Kongress kam Liedberg 1815 an das Königreich Preußen. 1816 entstand die Gemeinde Liedberg.

Am 22. Juni 1930 wurden drei junge Pfadfinder einer 16-köpfigen Gruppe vom Düsseldorfer Pfadfinder Horst „Schinderhannes“ im Felsenkeller unterhalb des Schlosses durch herabfallende Felsbrocken verschüttet.

Ein Leichnam konnte von der herbeigerufenen Feuerwehr geborgen werden. Eine Bergung der Leichen der beiden anderen Verschütteten war wegen der Lebensgefahr für die Retter nicht möglich.

Das Unglück fand eine große Anteilnahme in der Bevölkerung und im ganzen Rheinland. Heute ist der Eingang zum Felsenkeller zugeschüttet und ein Kreuz mit den Namen der drei Pfadfinder erinnert an den Unglückstag.

Im Juni 1935 beging Liedberg mit einem Festumzug und dem eigens geschriebenen Heimatfestspiel „General Jan“ die Tausendjahrfeier, die mit einer Kundgebung der NS-Frauenschaft und der Sonnenwendfeier der Hitlerjugend im Zeichen der Naziherrschaft stand.

Ab 1935 bildete Liedberg mit der Gemeinde Glehn das Amt Glehn. Letzter Bürgermeister der Gemeinde Liedberg war Wilderich Freiherr von Mirbach, Graf von Spee (CDU) (später Bürgermeister von Korschenbroich) und sein Stellvertreter Hermann Drath (CDU).

Letzter ehrenamtlicher Gemeindedirektor war Ludwig Bovelet, sein allgemeiner Vertreter war Wilhelm Zimmermann. Am 1. Januar 1975 wurde Liedberg nach Korschenbroich eingemeindet.

Liedberg wurde 1985 im Bundeswettbewerb „Unser Dorf soll schöner werden“ in Würdigung „beispielhafter Leistungen bei der bewussten Gestaltung und Pflege des unmittelbaren Lebensraumes und des Zusammenlebens der Bevölkerung auf der Grundlage bürgerlicher Aktivitäten und Selbsthilfeleistungen“ mit der Goldmedaille ausgezeichnet.

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Bauwerke

Schloss Liedberg – von diesem sind noch der Torturm aus dem 14. Jahrhundert und die Kapelle (1707) erhalten

Mühlenturm – aus dem 13. Jahrhundert. Das älteste Gebäude im Rhein-Kreis Neuss.

Sandbauernhof – ein Hof, von dem der unterirdische Sandabbau am Liedberg betrieben wurde – heute eine kulturelle Begegnungsstätte der Stadt Korschenbroich

Kommerhof – dieser befindet sich im Tal des Kommerbachs, bei Rubbelrath. Der Kommerhof ist ein ehemaliges erzbischöfliches Tafelgut

Haus Fürth bei Schlich ist eine niederrheinische Fachwerkwasserburg. Erbaut: 15./16. Jahrhundert.

Pfarrkirche St. Georg, die im Jahr 1915 eingeweiht wurde.

 

 

Bildergalerie Liedberg

 

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Quelle: Wikipedia

 

 

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