Die Stadtbefestigung

Die Erbauung

Die Entstehung des ältesten Mauerringes ist durch keinerlei Urkunde bezeugt; es besteht aber kein Zweifel, dass die Ummauerung um die Mitte des 13 Jh. unter dem Erzbischof Konrad von Hochstaden ausgeführt wurde, demselben, der die Befestigung von Bonn schuf.

Der Erzbischof errichtete gleichzeitig am Rhein ein festes Kastell, das er im Jahr 1254 den Neussern niederzureißen gestatten musste (castellum in opido Nussiensi super Renum constructum. Die Befestigung der Stadt bestand aus einem Mauerring mit Halbtürmen und fünf Haupttoren.

 

Umbauten

Während des burgundischen Krieges wurden die Wälle und Mauern vielfach ausgebessert; vor einigen Thoren wurden neue Werke angelegt, namentlich die Doppelmauer zwischen dem Kehlturm (der Bastion an der Vereinigung des Rheinarmes mit der Erft) und dem Obertor errichtet: die Vorwerke der fünf Thorburgen waren erst kurz vorher aufgeführt worden.

Die von der Erft abgekehrte Seite der Stadt war vom Obertor bis nahe zum Hammtor durch einen doppelten Graben und einen Wall, von da an bis zum Rheintor durch eine Doppelmauer geschützt.

Auf der Mauer selbst erhoben sich außer den Halbtürmen eine Reihe von Wichhäusern von der Art, wie sie noch jetzt in Zons erhalten sind. Während der Belagerung durch Karl den Kühnen wurde das Rheintor mit dem anliegenden Taubenturm nebst 17 Türmen niedergeschossen.

Bei der Beschießung der Stadt im J. 1586 gingen dann das Niedertor das Bollwerk am Rheintor und ein großer Teil der Stadtmauer an der Nordseite zu Grunde. Im J. 1646 wurde durch den hessischen Oberst Rabenhaupt an der Erftseite der Stadt, am Ostende des Fischmarktes, ein neues Tor errichtet, das den Namen Hessentor erhielt.

Unter dem Kurfürsten Maximilian Heinrich fand dann seit 1671 eine Erweiterung und teilweise Erneuerung der Befestigung statt; nach dem Vaubanschen System wurde die Festung mit Wällen und Bastionen umzogen; unter der Leitung des Ingenieurs Dufhus wurde 1672 am Südende der Stadt vom Obertor über den Windmühlenturm hinaus bis zum Ende der Minderbrüdergasse eine Citadelle angelegt.

 


 

Aber schon nach 14 Jahren wurde der Bau wieder aufgegeben, die Bollwerke der Citadelle wurden zur Stadtbefestigung gezogen; der zwischen ihr und der Stadt gezogene Graben wurde zugeschüttet.

Die Niederlegung der Befestigungen begann am Anfang dieses Jahrhunderts. Die Bollwerke am Rheintor und am Zolltor fielen bei der Ausführung der Aachen-Düsseldorfer Staatsstrasse, das Hessentor bei der Anlage einer Auffahrt von der Erftbrücke nach dem Markte, 1841 wurde auch das Hammtor niedergelegt.

Die Stadtmauern und Wälle wurden seit 1823 abgebrochen und an ihrer Stelle Promenaden nach einem Plane des Garteninspektors Weihe zu Düsseldorf angelegt.

Der alte Mauerring, der auf der Ostseite neben der Erft hinlief, auf der Südseite am Obertor im rechten Winkel ansetzte und dann im großen Halbbogen die Stadt umzog, bestand, ganz entsprechend den (früheren) Mauern zu Köln und den (gleichzeitigen) zu Bonn, aus einer 1,5o - 2 m starken Mauer, auf der Innenseite mit großen rundbogigen Blenden versehen (7 m hoch, 3,8o m breit, 1,6o m tief die trennenden Pfeiler 1,9o m breit), über denen der Wallgang für die Wache und die Besatzung hinlief.

An größeren Halbtürmen besaß die Stadt 23, außerdem noch eine Anzahl von Volltürmen und Wichhäusern.

 

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