Gefahr im Haus und Garten?

Wie Sie richtig auf die Wolfsspinne reagieren!
Ein dunkler Schatten huscht über den Waldboden, acht glänzende Augen blitzen im Laub – eine Wolfsspinne auf der Jagd.

Schnell, lautlos, entschlossen. Wer sie sieht, erschrickt oft.

 

Wolfsspinne

Foto: Universal Images Group via Getty Images

 

Ein dunkler Schatten huscht über den Waldboden, acht glänzende Augen blitzen im Laub – eine Wolfsspinne auf der Jagd. Schnell, lautlos, entschlossen.

Wer sie sieht, erschrickt oft.

Doch so furchteinflößend ihr Name klingt: Für den Menschen ist sie harmlos!

 

Jäger ohne Netz
Wolfsspinnen (Lycosidae) gehören zu den spannendsten Spinnen überhaupt. Sie weben keine Netze, sondern jagen ihre Beute – meist Insekten – aktiv am Boden.

Mit ihren kräftigen Beinen und einem ausgezeichneten Sehsinn spüren sie jedes Zucken im Laub auf.

Acht Augen, vier davon auffallend groß und trapezförmig angeordnet, machen sie zu wahren Lauerjägern. Ihre Körperlänge variiert je nach Art zwischen drei und 45 Millimetern.

Typisch ist die graubraune bis schwarze Färbung mit feinen Mustern – perfekte Tarnung zwischen Erde und Steinen.

 

Überall zu Hause
Wolfsspinnen gibt es fast überall auf der Welt. Sie leben in Wäldern, auf Wiesen, an Ufern oder sogar im eigenen Garten.

In Deutschland zählt der Wald-Springwolf (Pardosa lugubris) zu den häufigsten Arten. Tagsüber flitzt er in Gruppen über den Waldboden, wie der BUND-Naturschutz erklärt.

Die Flussuferwolfspinne (Arctosa cinerea), auch Sandtarantel genannt, bevorzugt sandige und kiesige Ufer von Flüssen und Seen. Doch durch Flussregulierungen wird ihr Lebensraum immer knapper.

 

Keine Gefahr für Menschen
Trotz ihres wilden Namens sind Wolfsspinnen keine Bedrohung.

Sie greifen Menschen nicht an und sind sogar nützlich: Sie fressen Schädlinge wie Blattläuse oder Käferlarven.

Zwar können größere Exemplare mit ihren kräftigen Kieferklauen die Haut durchdringen – doch gefährlich ist das nicht.

Medizinisch relevante Bisse kommen so gut wie nie vor.

 

Wenn sie in die Wohnung kommen
Manchmal verirren sich Wolfsspinnen in Häuser oder Keller – meist aus Zufall, auf der Suche nach Beute oder einem Versteck.

Panik ist dann fehl am Platz.
Statt sie zu erschlagen, sollte man sie einfach mit einem Glas einfangen und nach draußen bringen.

Töten ist unnötig – draußen leisten die Acht Beiner wertvolle Arbeit im Gleichgewicht der Natur.

 

Mütter mit Herz
Kaum eine andere Spinne kümmert sich so fürsorglich um ihren Nachwuchs wie die Wolfsspinne.

Das Weibchen trägt den Ei Kokon an den Spinnwarzen, bis die Jungen schlüpfen.

Danach klettern die winzigen Spinnen auf ihren Rücken und bleiben dort mehrere Tage.

Während dieser Zeit frisst die Mutter kaum und beschützt die Kleinen – eine außergewöhnliche Form der Brutpflege unter Spinnen.

 

Manche Arten bedroht
Nicht alle Wolfsspinnen haben es leicht.
Während der Wald-Springwolf häufig vorkommt, gilt die Flussuferwolfspinne in vielen Regionen als gefährdet.

Sie braucht offene, natürliche Ufer – Lebensräume, die zunehmend verschwinden. Ersatzflächen wie Kiesgruben oder Baggerseen können helfen, ihre Bestände zu sichern.

 

Nützliche Jäger im Dienst der Natur
Ob in Mooren, auf Wiesen oder sogar unter Schnee – Wolfsspinnen bleiben aktiv und anpassungsfähig. Sie halten das ökologische Gleichgewicht aufrecht und sind ein wichtiges Glied im natürlichen Kreislauf.

Wer eine Wolfsspinne sieht, sollte also nicht schreien – sondern staunen.

Denn was uns erschreckt, schützt die Natur.

Quelle: Bild

 

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