Die Rheinstraße

Nachdem sich das ursprüngliche Stadtgebiet im Hochmittelalter über den Glockhammer, dessen gerundete Straßenführung den Abschluss des stiftischen Immunitätsbezirkes bildete, nach Nordwesten vorgeschoben hatte, wurde die Rheinstraße mit dem abschließenden Rheintor zu einer der wichtigsten Ausfallstraßen. Sie führte vom Rheintor nach Heerdt und Niederlörick, setzte über den Rhein und bog dann über Kaiserswerth in den Hellweg ein.

In der französischen Zeit verließ auch die von Köln nach den Niederlanden führende Staatsstraße Neuss über Rheinstraße und Rheintor, begleitete den Erftkanal bis zum Kaiser und ging dann weiter in Richtung Uerdingen. Durch das Rheintor verlief auch der Verkehr von Düsseldorf in Richtung Jülich. Entlang dieser verkehrswichtigen Straße standen 1793 nur 30 Häuser, da das Kloster Marienberg und auch der Wallgang vor dem Rheintor viel Platz einnahmen. Von den heute noch erhaltenen Gebäuden ist besonders das Geburtshaus des Bürgermeisters Jordans bemerkenswert.

Als 1802 die Gebäude der Stiftsimmunität niedergerissen wurden, verlängerte inan die Rheinstraße bis zum Markt (heutige Quirinusstraße). Dadurch ergibt sich für den Besucher einer der schönsten städtebaulichen Blickpunkte. Wer nämlich die Rheinstrasse hinaufgeht und um die vorspringende Ecke des Klosters Marienberg biegt, der sieht sich plötzlich dem Kuppelturm des Münsters gegenüber, ihm ganz allein, weil Mittelschiff und Glockenturm durch die Fluchtlinie der Quirinusstrasse völlig abgedeckt sind.


 

Der Glockhammer

 

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